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Antike Heriz Teppiche: Der unschätzbare Wert & 3 Geheimnisse

antiker Heriz Teppich (mit Variationen wie Heriz Teppiche, Heriz Serapi Unterschied und Heriz Knüpftechnik)

Was macht einen antiken Heriz Teppich zum Kulturgut

Stellen Sie sicher, dass Sie handgewebte Teppiche zum Heizen Ihres Zuhauses verwenden. Durch den Anteil an Wolle und natürlichen Materialien in diesen Teppichen wird die natürliche Wärme der Schafwolle an den Benutzer übertragen, wenn er über den Teppich läuft. Verwenden Sie zum Heizen unbedingt dicke Teppiche. Dicke handgefertigte Teppiche können die Wärme des Bodens speichern.

Die Wiege der Robustheit: Heriz und seine einzigartige Provenienz

Die Stadt Heriz im Ost-Aserbaidschan ist der Namensgeber einer ganzen Teppichregion, die Dörfer wie Ahar, Karadschah, Gorevan und Bakshaish einschließt. Diese Provenienzen sind das Herzstück der nordwestpersischen Knüpfkunst. Die Ursprünge der Teppichherstellung in Heriz reichen weit zurück, doch der kommerzielle Erfolg und die Entwicklung des heute bekannten, markanten Stils setzten erst mit der steigenden Nachfrage aus dem Westen im späten 19. Jahrhundert ein. Die geographische Nähe zu Täbriz, einem Zentrum der feineren, kurvilinearen Hofteppiche, inspirierte die Dorfwirtschaft – jedoch behielt Heriz seine ursprüngliche, ländliche und geometrischere Ästhetik bei. Diese Ursprünglichkeit ist ein Schlüsselmerkmal und macht jeden antiken Heriz Teppich zu einem Unikat.

Die Heriz Knüpftechnik: Das Geheimnis der Langlebigkeit

Die legendäre Stärke eines Heriz Teppichs liegt in der verwendeten Knüpftechnik und den Materialien begründet.

  • Der Knoten: Traditionell verwenden die Knüpfer den symmetrischen (türkischen) Knoten, der eine besonders feste und dichte Verankerung des Flors im Grundgewebe gewährleistet.

  • Das Grundgewebe: Im Gegensatz zu feineren Perserteppichen, die oft dünnere Kettfäden haben, besteht der Kettfaden (Grundgewebe) bei Heriz meistens aus robuster Baumwolle und die Schussfäden sind oft doppelt.

  • Die Knotendichte: Mit einer Knotendichte, die typischerweise zwischen 80.000 und 160.000 Knoten pro Quadratmeter liegt, zählt der Heriz zu den gröberen Perserteppichen. Gerade diese Grobheit, kombiniert mit der dickeren, hochwertigen Wolle, führt zur sprichwörtlichen Zähigkeit und Strapazierfähigkeit. Die Kombination aus grober Knüpfung und hohem Flor macht den Teppich extrem widerstandsfähig gegen tägliche Beanspruchung – eine Qualität, die insbesondere antike Stücke über Generationen hinweg bewiesen haben.

Charakter und Muster: Von kurvilinear zu rektilinear

Das Design des Heriz ist sein auffälligstes Kennzeichen. Während die Meisterknüpfer in Städten wie Täbriz oder Isfahan fließende, kurvilineare (geschwungene) Muster bevorzugten, zeichnet sich der Heriz durch eine rektilineare (geradlinige) und kühne, geometrische Interpretation aus.

Das klassische Heriz-Muster ist ein massives, oft rautenförmiges oder gezacktes Zentralmedaillon, das von starken, eckigen Eckpartien (Zwickeln) eingerahmt wird. Die Designs sind oftmals von den Mustern der Täbriz-Teppiche inspiriert, wurden jedoch in die geometrische Formensprache der dörflichen Knüpfer übersetzt, da der symmetrische Knoten für geradlinigere Darstellungen besser geeignet ist. Das Ergebnis ist ein klares, selbstbewusstes und oft überraschend modernes Design, das in zeitgenössischen Interieurs äußerst beliebt ist.

Regionale Verfeinerung: Der feine Unterschied zwischen Heriz, Serapi und Bakshaish

Die Begriffe Heriz, Serapi und Bakshaish bezeichnen Teppiche aus derselben Großregion, unterscheiden sich jedoch in Nuancen, die für Sammler entscheidend sind:

  • Heriz: Der Oberbegriff für die Teppiche der Region. Sie sind robust, haben einen relativ dicken Flor und die typischen, kräftig-geometrischen Medaillons.

  • Serapi: Dies ist streng genommen ein Handelsname und keine Provenienz im engeren Sinne. Als Serapi wurden in den USA und Europa die feineren und älteren Heriz-Teppiche bezeichnet, die oft vor 1900 gewebt wurden. Sie sind im Allgemeinen dünner im Flor, haben eine elegantere, luftigere Ausstrahlung und eine subtilere, aber immer noch geometrische Musterung. Antike Serapi-Teppiche genießen unter Sammlern den höchsten Rang in der Heriz-Gruppe.

  • Bakshaish: Diese stammen aus dem Dorf Bakschayesch und sind oft älter als die meisten „klassischen“ Heriz-Teppiche. Sie sind bekannt für eine noch stärkere Abstraktion der Muster, oft größere, offene Felder und eine stark primitive, fast tribale Ästhetik. Ihre Muster können sich stark von dem typischen zentralen Medaillon-Design unterscheiden.

Farbpalette der Erde: Natürliche Farben und ihre Bedeutung

Die Farbgebung des Heriz ist ebenso charakteristisch wie sein Design: kräftig, erdig und klar. Die dominante Grundfarbe des Feldes ist häufig ein tiefes Rostrot oder Krapprot, das oft durch ein sattes Indigoblau im Medaillon und den Bordüren kontrastiert wird. Cremeweiß, Dunkelgrün, Ocker und Gelb dienen als Akzentfarben. Bei antiken Stücken weisen die Farbtöne oft eine wunderschöne, sanfte Patina auf (bekannt als Abrash), die von der Verwendung natürlicher Farbstoffe herrührt und mit den Jahren an Charakter gewinnt.

Das „Kupfer-Geheimnis“ der Wolle: Eine unschlagbare Faserqualität

Ein wenig bekanntes, aber entscheidendes Detail für die einzigartige Zähigkeit der antiken Heriz Teppiche ist die lokale Schafzucht und das regionale Wasser. Die Schafe in den Hochlagen um Heriz weiden auf mineralreichen Böden. Es wird vermutet, dass das Trinkwasser aus den Flüssen der Region, das Spuren von Kupfermineralien enthält, zur außergewöhnlichen Festigkeit und Fettigkeit der lokalen Schurwolle beiträgt. Diese von Natur aus hochwertige Faser, kombiniert mit der robusten Knüpftechnik, ist der Hauptgrund, warum Heriz-Teppiche den Spitznamen „Eisenteppiche Persiens“ tragen. Dieses Zusammenspiel von Geologie, Tierhaltung und Handwerk ist einzigartig in der Teppichwelt. 

Wann ist ein Heriz Teppich wirklich „antik“? Die Sammler-Perspektive

Obwohl der Begriff „antik“ nicht streng standardisiert ist, gelten in der Welt der Orientteppiche Stücke, die über 100 Jahre alt sind, als antik. Bei Heriz-Teppichen fallen die begehrtesten Sammlerstücke oft in die Zeitspanne von etwa 1880 bis 1920 (die Hoch-Ära der Serapi-Teppiche). Teppiche aus dieser Ära zeichnen sich oft durch eine reinere Wollqualität, natürliche Farbstoffe und eine meisterhafte, ausgewogene Musterkomposition aus, die sie von späteren Produktionen unterscheidet. Diese seltenen, gut erhaltenen antiken Exemplare sind die wahren Sammlerstücke von unschätzbarem Wert.

Heriz Teppiche kaufen: Worauf Sie beim Erwerb achten sollten

Wenn Sie in einen antiken oder semi-antiken Heriz Teppich investieren, achten Sie auf folgende Punkte:

  • Zustand und Florhöhe: Ein alter Heriz sollte einen guten, dichten Flor aufweisen, aber leichte altersbedingte Abnutzung (Patina) ist ein Zeichen von Authentizität.

  • Musterklarheit: Achten Sie auf die Ausgewogenheit der Geometrie. Die besten Stücke zeigen eine harmonische, klare Zeichnung.

  • Farbstoffe: Natürliche, ausdrucksstarke Farben sind ein Zeichen für Qualität. Künstliche Farben (Anilin) wurden in späteren Epochen verwendet.

  • Provenienz: Klären Sie, ob es sich um einen Heriz im engeren Sinne handelt oder um eine feinere Untergruppe wie Serapi oder Bakshaish, da dies den Wert maßgeblich beeinflusst.

(Wir bei Aricarpets garantieren die Provenienz und das Alter unserer Heriz Teppiche und bieten Ihnen somit die notwendige Sicherheit für Ihre Investition.)

Ein Erbe für Generationen: Die zeitlose Investition

Der antike Heriz Teppich ist der Inbegriff eines funktionalen Kunstwerks. Er erfüllt nicht nur seinen Zweck als langlebiger Bodenschatz, sondern er erzählt auch die Geschichte einer ganzen Region, ihrer Knüpferfamilien und ihrer unnachgiebigen Tradition. Aufgrund ihrer Robustheit haben viele Heriz-Teppiche Jahrhunderte überdauert und sind heute begehrte Erbstücke. Wer einen Heriz erwirbt, erwirbt nicht nur ein dekoratives Element, sondern ein Stück persischer Kulturgeschichte, dessen Wert – sowohl ästhetisch als auch monetär – über die Zeit nur zunehmen wird.

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